Noites brasileiras

Die Qualität der Musiklandschaft Brasiliens korrespondiert durchaus mit der Größe des Landes, das ja fast ein eigener Kontinent ist. Musikalische Spuren sind bekanntlich auch in Wien deutlich zu erkennen, begannen doch vor fast vier Jahrzehnten etliche Musiker unter dem Namen „Mato Grosso“ (als Band, Agentur, Kollektiv etc...), die österreichische Jazzszene zu bereichern: Namen wie Alegre Correa, IYta Moreno, Denise Fontoura, Izabel Padovani, Celia Mara, Fernando Paiva, Ronaldo Saggiorato, Laurinho Bandeira, Toninho Porto, Marcelo Onofri, Guinha Ramires, Ana Paula Da Silva, Ricardo Mateus.... seien exemplarisch erwähnt.

Wenn wir schon bei Namen sind. Eine wesentliche Figur, was zeitgenössische brasilianische Musik betrifft, ist Heitor Villa-Lobos, ein Komponist, der u.a. auch Jazzmusiker inspiriert hat. So gibt es beispielsweise eine Solo-CD von Marc Ribot, die dem Werkschaffen Villa-Lobos gewidmet ist.

Was Astor Piazzolla für die argentinische, ist Antonio Carlos Jobim für die brasilianische Musik. „Jazz/Samba“ heißt ein spektakuläres Ergebnis der Zusammenarbeit mit Stan Getz und Charlie Byrd, „Getz/Gilberto“ eine weitere mit dem Ehepaar Astrud und Joao Gilberto („A Girl from Ipanema“). Weitere zentrale Musiker wie Baden Powell, Hermeto Pascoal, Milton Nascimento, Gilberto Gil, Sergio Mendez, Airto Moreira und Flora Purim seien exemplarisch erwähnt. Und natürlich noch große Musiker, die im P&B schon zu hören waren wie Deodato, Tania Maria, Eliane Elias, Vinicius Cantuaria, Marcus Valle, Leila Pinheiro, Yamandu Costa, Toninho Horta, just to name a few. (Editorial 10/2012)

Vor über 10 Jahren gab es einen brasilianischen Länderschwerpunkt unter dem Titel „Noites brasileiras“ mit Konzerten von Nana Vasconcelos, Egberto Gismonti, Hermeto Pasqual, Cristina Braga und vielen anderen. Vom 31. Oktober bis zum 3. November gestaltet der in Wien lebende brasilianische Komponist und Schlagzeuger Fernando Paiva das viertägiges Festival „Chega de Saudade“ mit Musiker:innen aus seinem Heimatland. Und dazwischen gibt es immer wieder „Noites brasileiras“, so auch zum Saison-Abschluss am 31. Juli. Bienvenido! CH